Der Beitrag befasst sich mit der partizipatorischen Inszenierung von Medienkunst im öffentlichen Raum. Das Medienkunstprojekt ‚Energie‐Passagen’ von Monika Fleischmann und Wolfgang Strauss ist ein Ausdruck des Übergangs zwischen realer und virtueller Umgebung. In der Verbindung von physikalischem Raum und digitalen Artefakten eröffnet die Installation einen real/virtuell überlagerten Wahrnehmungsraum und misst die Energie der Stadt auf metaphorische Weise. Die gemeinsame Erfahrung des Lesens und Schreibens täglicher Nachrichten und ihrer Transformation in ein Sprachspiel assoziativer Splitter und Plateaus zu einer rhizomatischen Verweisstruktur bestimmt die interaktive Handlung. Das Publikum wird zu kommunikativer Performanz eingeladen und die Interaktivität des Geschehens wird als Statistik der Ereignisse im Internet dokumentiert und als Energie‐Bild der Stadt visualisiert. Inszeniert als ein Fluss von Worten, wird die Installation zu einem begehbaren Informationsbrowser, der zum Flanieren in den Nachrichten einlädt. Die Idee einer Mixed‐Reality‐Bühne bestimmt den interaktiven Denkraum zum Lesen und Be‐Schreiben der Stadt.